Nun sind die Gespräche im Schuldenstreit zwischen Argentinien und den US-Hedgefonds NML Capital und Aurelius gescheitert. Das Land gilt damit schon wieder als zahlungsunfähig. Traurig ist, dass wieder die argentinischen Bürgerinnen und Bürger büßen müssen, was die politische Elite und die Hochfinanz verschuldet haben.

Die beiden Fonds hatten nach der Pleite Argentiniens im Jahr 2001 argentinische Schuldverschreibungen zu lächerlich geringen Kosten aufgekauft, machen nun aber den Nennwert geltend. Das will – und kann – Argentinien nicht zahlen, weil sonst auch alle anderen Gläubiger das Recht hätten, ihre Forderungen nachträglich geltend zu machen.

Ein von Buenos Aires vorgelegtes Angebot, das den Fonds übrigens einen Profit von 300 Prozent gebracht hätte, wurde von diesen abgelehnt Der argentinische Wirtschaftsministers Axel Kicillof kolportierte: „Sie wollten einfach mehr“.

Traurig ist, dass die argentinische Politkaste durch diesen „äußeren Feind“ wieder einmal die Gelegenheit hat, von ihren gewaltigen inneren Problemen abzulenken. Präsidentschaftswahlen stehen 2015 vor der Tür und man kann nur hoffen, dass es irgendwann einen Politiker oder eine Politikerin gibt, die es wirklich gut mit dem Land meint und nicht nur mit den Eliten. In einem Land mit einem so großen Potential wie Argentinien sollte niemand auf Regierungsalmosen und Wahlspenden angewiesen sein. Das sollten die Bürgerinnen und Bürger bei ihrer Wahl wohl bedenken.

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